UPDATE 16.12.2019 12:57
Die Gesetzesänderung, die den Startschuss für den Nutzhanf Anbau und Verkauf geben sollte, wurde in Italien jetzt doch blockiert. Die Bestimmung, die von Senator M5S Matteo Mantero unterzeichnet und von der Mehrheit im Haushaltsausschuss des Senats gebilligt wurde, wurde aus der von der Regierung vorgelegten Maximaländerung des Haushaltsgesetzes gestrichen, da sie vom Präsidenten des Senats als "unzulässig" eingestuft wurde. Die Maßnahme sah vor, dass Industriehanf mit einem THC-Gehalt von nicht mehr als 0,5% nicht mehr als Suchtstoff angesehen wird und daher sein Verkauf und seine Herstellung liberalisiert werden sollte.
Kommentar: "Was für ein Theater und ich dachte die Italiener zeigen uns wie es geht."
Nutzhanf endlich in Italien legal?
Als erstes Land in der Europäischen Union hat Italien eine klare Linie zu Thema Nutzhanf gezogen. Überraschend hat das italienische Parlament den Anbau und Verkauf von Cannabis Produkten mit einem THC Wert von unter 0,50% ab dem 1 Januar 2020 offiziell zugelassen.
Monate der Unsicherheit in Italien sind endlich vorbei
Nach Monate langer Unsicherheit können Verkäufer und Landwirte in Italien endlich aufatmen. Das Parlament stimmte der Änderung am Donnerstag (12.12.2019) über Nacht zu, nachdem der frühere Innenminister Matteo Salvini lange Zeit gegen Kleinunternehmer und die Landwirtschaftslobby gekämpft hatte. Der populistische Führer Salvini hatte geschworen, alle Läden zu schließen, die sogenannten Cannabis Light Produkte verkaufen.
Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti begrüßte die Entscheidung des Parlaments und stellte fest, dass die Anbaufläche für Nutzhanf in Italien von 400 Hektar im Jahr 2013 auf 4.000 Hektar im vergangenen Jahr angewachsen war. "Es ist das Ende eines Albtraums", sagte Luca Fiorentino, Gründer der Cannabis Firma Cannabidiol Distribution, nach der Parlamentsabstimmung gegenüber der Zeitung La Stampa.
Nutzhanf Händler sind keine Drogen Dealer
Die Behauptungen Nutzhanf Händler seien Drogen Dealer, ist totaler Unfug. Eine Untersuchung der Universität von York hat ergeben, dass durch den Verkauf der legalen Cannabis-Nutzhanf Produkte im Jahr 2018 200 Millionen Euro der Kriminellen Banden entzogen wurde. Dutzende Ladenbesitzer in Italien wurden deswegen sogar von echten Drogen Dealern bedroht.
Was könnte sich in Italien ändern?
Ein erfolgreicher Agrarsektor wird wiederbelebt, und es eröffnen sich enorme Möglichkeiten. Es könnten 60.000 Arbeitsplätze in Italien entstehen, mit einem Umsatz von ca. zwei Milliarden Euro. Investitionen ausländischer Unternehmen in die italienischen Landwirtschaft könnten folgen und vor allem junge Menschen könnten in der neuen Branche Fuß fassen. Bei einer Jugend Arbeitslosigkeit von 27,8% ist es eine gute Alternative und eine große Chance.
Fazit
Italien ist endlich auf dem richtigen Weg, das Parlament hat klare Linie gezogen und wir können nur hoffen, dass sich die Deutsche Regierung ein Beispiel nimmt und die Richtlinien für den Verkauf von Nutzhanf Produkten mit einem THC Wert unter 0,2% klar definiert.